Eigene Kaffeeplantage in Costa Rica.
Eine fast logische Entwicklung nimmt in der Kaffeebranche seinen Lauf: Von den ständigen Ups und Downs an den Börsen genervt, versucht die weltgrößte Kaffeekette Starbucks das Preishickhack für das Spekulationsgut Kaffee in den Griff zu bekommen und steigt in den Kaffeeanbau ein. Auf der 250 ha großen Kaffeeplantage in Costa Rica will der US-Konzern auch neue Sorten anpflanzen, neue Anbaumethoden testen aber auch dem „Roya“ (dem Kaffeerost) den Kampf ansagen, der derzeit die Kaffee-Ernten in Mittelamerika dahinrafft.
„Wir können hier innovative Dinge tun, die wir ohne die Plantage nicht hinbekämen“, sagte Firmenchef Howard Schultz dem „Wall Street Journal“. Wie teuer der Kauf war, verriet er nicht. Plantagen dieser Größenordnung werden in Costa Rica üblicherweise um ca. 7 bis 10 Millionen US-Dollar verkauft.
Für Starbucks auf jeden Fall ein Klacks. Die Kette hat alleine im letzten Quartal 2012 432 Mio. Dollar verdient. Sie hat 18.300 Filialen weltweit, beliefert Supermärkte mit ihren Spezialitäten und breitet sich mittlerweile auch im Teegeschäft aus (Teavana, Special T,..). Zusammen mit dem deutschen Hersteller Krüger aus Bergisch Gladbach vertreibt Starbucks überdies seit einigen Monaten Kaffeemaschinen für Kapseln.
Schultz wollte auch nicht ausschließen, dass Starbucks weitere Plantagen kauft. Die Kette ist einer der größten Abnehmer von Kaffee und arbeitet schon seit längerem mit Forschern und Bauern zusammen, um Sorten ertragreicher und robuster gegen Schädlinge zu machen. Durch Missernten kann der Preis stark schwanken, was bei Starbucks direkt ins Geld geht.