…Hilfe gegen Hautkrebs.
Die Tasse Kaffee könnte zukünftig ein treuer Strandbegleiter werden: Koffein tötet sonnengeschädigte Zellen, bevor sie zu Tumoren entarten können. Das wiesen Forscher jetzt in einer Studie nach.
Der Besuch im Sonnenstudio, Strandurlaube und die schwindende Ozonschicht sind Ursachen dafür, dass die menschliche Haut stärker als je zuvor UV-Strahlung ausgesetzt ist – und damit auch die Hautkrebsgefahr steigt. Timothy Heffernan vom Dana-Farber Cancer Institute in Boston und sein Team wiesen jetzt nach, dass Koffein Hautzellen vor krebshaften Veränderungen schützt. Dieses Ergebnis veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift „Journal of Investigative Dermatology“.
UV-Strahlen schädigen die Erbsubstanz DNA in den Hautzellen, die dann entarten und zu Tumoren werden, indem sie sich unkontrolliert teilen. Bereits frühere Studien zeigten, dass Koffein das Risiko senken kann, an diesem „Weißen Hautkrebs“ zu erkranken.
Heffernan und sein Team züchteten für ihren Versuch menschliche Hautzellen zu Kulturen heran, die sie mit UV-Licht bestrahlten. Einen Teil der Kulturen hatten sie zuvor mit Koffein behandelt. In beiden Kulturen wurden Zellen durch das UV-Licht geschädigt und drohten zu Tumoren zu entarten. Doch in den mit Koffein behandelten Kulturen starben zwei- bis drei mal so viele davon ab wie in den unbehandelten.
Offenbar greift Koffein in das Reparatursystem ein, das in UV-geschädigten Zellen anspringt und versucht, die Zellen stabil zu halten. Die Forscher entdeckten, dass Koffein eine Schlüsselstelle namens ATR-Chk1 in dem komplizierten Mechanismus ausschaltet. Ergebnis: Die Zelle gibt klein bei und tötet sich selbst. In gesunden Zellen hat Koffein diese Wirkung nicht.
Möglicherweise könnte Koffein – oder Substanzen, die ebenfalls ATR-Chk1 ausschalten – Sonnencremes und After-Sun-Produkten beigemischt werden, um UV-Schäden zu reduzieren oder zu heilen, schreiben die Forscher.